
Kyoto Blog Teil 2 – Arashiyama entdecken: Bambuswald, Affenpark & mehr
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Willkommen zum zweiten Teil unserer Kyoto-Blogserie! Heute nehmen wir euch mit in den wunderschönen Stadtbezirk Arashiyama, der im Westen von Kyoto liegt. Seinen Namen verdankt er dem Berg (Yama) Arashi.
Arashiyama ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Kyoto – und das merkt man auch. Es ist fast immer voller Touristen. Trotzdem lohnt sich ein Besuch absolut, denn der Bezirk ist sehr vielfältig und bietet eine gute Mischung aus Natur, Tempeln und einzigartigen Erlebnissen.
Ein kleiner Tipp vorweg: Behaltet in Kyoto immer die Uhr im Blick! Viele Tempel, Museen und Schreine schließen bereits zwischen 16 und 17 Uhr.
Anreise nach Arashiyama
Arashiyama ist bequem mit Bahn und Bus erreichbar – je nachdem, wo ihr euch in Kyoto befindet, habt ihr mehrere Optionen:
Mit der JR Sagano Line:
Vom Kyoto Hauptbahnhof (Kyoto Station) erreicht ihr Arashiyama am schnellsten mit der JR Sagano Line (auch Sanin Main Line genannt). Die Fahrt zur Saga-Arashiyama Station dauert etwa 15 Minuten. Von dort sind es nur wenige Gehminuten zum Bambuswald, dem Tenryū-ji Tempel oder dem Affenpark. Wenn ihr einen Japan Rail Pass habt, ist diese Strecke kostenlos.
Mit der Hankyū-Linie:
Eine weitere Möglichkeit ist die Anreise mit der privaten Hankyū Arashiyama Line, die an der Hankyū Arashiyama Station endet. Diese Station liegt südlich des Flusses Katsura – von dort führt eine schöne Brücke direkt ins Herz von Arashiyama.
Hinweis: Der Japan Rail Pass gilt hier nicht, da es sich um eine private Bahnlinie handelt.
Mit dem Bus:
Mehrere Buslinien fahren vom Stadtzentrum (z. B. Kyoto Station oder Shijō Kawaramachi) nach Arashiyama. Je nach Verkehr dauert die Fahrt zwischen 30 und 50 Minuten. Achtet darauf, dass Busse besonders vormittags und am späten Nachmittag sehr voll sein können. Wenn ihr es eilig habt, ist die Bahn oft die bessere Wahl.
Togetsukyō-Brücke – Die Brücke, die den Mond überquert
Ein weiteres Wahrzeichen von Arashiyama ist die malerische Togetsukyō-Brücke (渡月橋), was auf Deutsch so viel wie „Brücke, die den Mond überquert“ bedeutet. Der poetische Name geht auf einen Kaiser aus der Heian-Zeit zurück, der beobachtete, wie der Mond scheinbar über die Brücke wanderte – ein Sinnbild für die Harmonie zwischen Mensch und Natur.
Die heutige Brücke wurde in den 1930er-Jahren aus Beton neu errichtet, jedoch mit einer traditionellen Holzoptik gestaltet, sodass sie sich harmonisch in die historische Landschaft einfügt. Sie überspannt den Katsura-Fluss und verbindet das nördliche mit dem südlichen Arashiyama. Besonders eindrucksvoll ist sie während der Kirschblüte im Frühling oder der bunten Herbstlaubzeit, wenn sich die umliegenden Hügel in ein Farbenmeer verwandeln.
Die Togetsukyō-Brücke ist nicht nur ein schöner Fotospot, sondern auch ein perfekter Ausgangspunkt für Spaziergänge entlang des Flusses oder für Bootsfahrten im traditionellen Stil. Direkt in der Nähe findet ihr außerdem kleine Cafés, Souvenirläden und Fahrradverleihe – perfekt, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.
Arashiyama Affenpark (Iwatayama Monkey Park)
Der berühmte Affenpark von Arashiyama ist ein echtes Highlight – besonders für Tierfreunde. Der Eintritt kostet 800 Yen für Erwachsene und 400 Yen für Kinder. Der Park befindet sich auf einem Berg, den ihr etwa 20 Minuten zu Fuß hinaufsteigen müsst. Achtung: Im Sommer kann es in Kyoto sehr heiß und schwül werden, also nehmt euch unbedingt Getränke mit (es gibt aber auch Getränkeautomaten oben).
Auf dem Weg nach oben kommt ihr an einem kleinen Spielplatz mit Rutsche vorbei – ideal für Familien mit Kindern.
Oben angekommen, erwarten euch über 100 frei lebende Affen, die sich rund um ein Besucherhaus aufhalten. Dort könnt ihr die Tiere aus nächster Nähe beobachten und sogar füttern (das Futter muss vor Ort gekauft werden). Vom Gipfel habt ihr außerdem eine wunderbare Aussicht über Kyoto. Der Abstieg ist dann zum Glück deutlich entspannter.
Der Bambuswald
Der berühmte Bambuswald von Arashiyama ist ein weiterer Anziehungspunkt – besonders für Instagram-Fans. Der Eintritt ist kostenlos, aber rechnet mit vielen Besuchern, die ein perfektes Foto wollen.
Der Bambuswald ist zwar kleiner, als viele erwarten, aber durch seine dichte Vegetation sehr atmosphärisch. Wenn ihr es gemütlich haben wollt, könnt ihr euch auch von Rikschas hindurchfahren lassen – gegen Bezahlung.
Für schöne Erinnerungsfotos ist der Wald perfekt, aber wenn ihr etwas mehr Ruhe sucht, empfehlen wir die nächste Station.
Ōkōchi Sansō Garden
Nur wenige Minuten vom Bambuswald entfernt liegt der Ōkōchi Sansō Garten – unserer Meinung nach ein echter Geheimtipp. Hier ist es deutlich ruhiger, da weniger Touristen den Eintrittspreis von 1.000 Yen zahlen wollen.
Im Preis enthalten ist allerdings ein hochwertiger Matcha-Tee mit Mochi (Reiskuchen).
Der Garten selbst ist wunderschön angelegt, mit vielen verschiedenen Pflanzen und Bäumen, gepflegten Wegen und mehreren alten Gebäuden – darunter ein kleiner buddhistischer Tempel.
Beim Spaziergang durch die Anlage steigt man allmählich einen Hügel hinauf, von dem man eine großartige Aussicht auf Kyoto genießen kann. Wer Natur, Kultur und Ruhe verbinden möchte, ist hier genau richtig.
Tenryū-ji Tempel
Natürlich darf in einem Stadtteil von Kyoto auch ein bedeutender Tempel nicht fehlen: Der Tenryū-ji ist ein Zen-buddhistischer Tempel und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe (als Teil von Historischem Kyoto). Der Eintritt kostet 500 Yen für den Garten und 300 Yen für die Gebäude (800 Yen für beides zusammen).
Besonders beeindruckend ist der wunderschöne Zen-Garten, der sich rund um einen kleinen Teich erstreckt und perfekt in die umliegende Landschaft eingebettet ist. Der sogenannte Sōgenchi-Garten gilt als einer der ältesten Landschaftsgärten Japans, der noch im Original erhalten ist.
Im Hauptgebäude (Hojo) erwarten euch klassische Zen-Architektur, bemalte Schiebetüren und ein Gefühl der Ruhe und Ausgeglichenheit. Der Tempel ist nicht nur geschichtlich und religiös bedeutsam, sondern auch ästhetisch sehr ansprechend – perfekt für alle, die das traditionelle Kyoto erleben möchten.
Im Frühling blühen hier die Kirschbäume, im Herbst färbt sich das Laub in leuchtenden Rottönen – jede Jahreszeit hat ihren eigenen Reiz.
Jōjakkō-ji Tempel – Ein verstecktes Juwel am Hang des Arashiyama
Wer dem Trubel in Arashiyama kurz entfliehen möchte, sollte sich den Jōjakkō-ji Tempel nicht entgehen lassen. Er liegt etwas versteckt am Hang des Berges Ogura und ist in etwa 10 bis 15 Minuten zu Fuß vom Bambuswald aus erreichbar. Besonders im Herbst, wenn sich das Laub leuchtend rot und golden färbt, ist der Tempel ein wahres Postkartenmotiv – aber auch zu jeder anderen Jahreszeit lohnt sich der Besuch.
Der Zugang führt durch ein beeindruckendes Tor hinauf über moosbedeckte Steinstufen, gesäumt von Ahornbäumen und Bambus. Oben angekommen, wird man mit einer wunderbaren Aussicht auf Kyoto belohnt. Die Tempelanlage selbst ist eher klein und schlicht, was zu ihrer friedlichen Atmosphäre beiträgt.
Jōjakkō-ji war früher der Wohnsitz eines hohen Priesters der Nichiren-Schule und ist heute ein Ort der Ruhe und Besinnung – perfekt für alle, die einen stilleren Tempel abseits der Massen erleben möchten.
Fazit
Arashiyama bietet eine beeindruckende Kombination aus Natur, Kultur und tierischen Begegnungen. Auch wenn es oft sehr voll ist, lohnt sich der Besuch für jede Art von Reisenden – sei es für Familien, Fotografen oder Japan-Fans.
Wer plant, sollte früh losziehen, gute Schuhe tragen und sich etwas zu trinken mitnehmen. Für uns gehört Arashiyama zu den schönsten Ecken Kyotos – ein absolutes Muss!
Falls ihr nach eurer Reise ein Stück Japan mit nach Hause nehmen möchtet, schaut gerne in unserem Onlineshop von Shiga Food vorbei – dort findet ihr authentische Snacks, Tees und vieles mehr aus Japan.