
Tokyo Blog Teil 4 – Akihabara
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Das ist der vierte Teil unserer Tokyo-Blogserie. In diesem Artikel dreht sich alles um den Stadtteil Akihabara – häufig auch Akiba genannt (eine Abkürzung, die oft von Otakus und Einheimischen verwendet wird). Akiba liegt im Bezirk Chiyoda und besitzt einen großen JR-Bahnhof mit dem gleichen Namen.
Tipp: Am Sonntag von 13 bis 18 Uhr ist die Hauptstraße für Autos gesperrt – ideal, um die Gegend zu Fuß zu erkunden!
Was ist ein Otaku?
Ein Otaku ist jemand, der sich sehr leidenschaftlich mit seinem Hobby auseinandersetzt – zum Beispiel mit Anime, Manga, Figuren, Spielen und vielem mehr.
Der Begriff wurde früher oft abwertend verwendet, in Akihabara ist er jedoch positiv besetzt und gehört zur Identität des Viertels.
Akihabara als „Electric Town“ (電気街)
Akihabara wird häufig auch „Electric Town“ (電気街, Denki-gai) genannt. Der Grund: In der Nachkriegszeit entstand hier ein Zentrum für Elektronik. Auch heute kann man dort noch altes Computerzubehör, Kabel, Retro-Konsolen und vieles mehr kaufen.
Ein absolutes Highlight sind die Läden mit Retro-Spielen aus den 1980ern oder noch älter. Es lohnt sich definitiv, durch die Geschäfte zu stöbern und seltene Spiele wie z. B. Pokémon Smaragd zu entdecken – etwa bei Super Potato, einem kultigen Retro-Laden.
Natürlich gibt es auch große Elektronikmärkte wie Bic Camera oder Yodobashi Camera, in denen es eine riesige Auswahl gibt – von Haushaltsgeräten bis zu Computern ist alles dabei.
Tipp: In manchen dieser Läden gibt es Massagesessel zum Probesitzen – perfekt, um sich kurz auszuruhen. Allerdings wurde das Angebot wohl zu häufig genutzt, weshalb viele Sessel inzwischen nur noch auf Anfrage zugänglich sind.
In den oberen Etagen dieser Elektromärkte findet man oft Restaurants, und Yodobashi bietet sogar eine große Gaming-Area.
Ein Besuch im Don Quijote Akihabara lohnt sich ebenfalls – ein chaotisches, aber faszinierendes Kaufhaus, in dem man von Snacks über Souvenirs bis zu Kostümen wirklich alles findet. Etwas „normaler“ wirken hingegen Einkaufszentren wie das Atre, die in Akihabara aber eher eine untergeordnete Rolle spielen.
Game Center & Spielhallen
Der Grund, warum mein Bruder und ich früher nach Akihabara gegangen sind, waren die Game Center. Wir haben es geliebt, an den Armkränen (UFO-Catchern) nach Süßigkeiten, Figuren oder Plüschtieren zu spielen.
Meistens haben wir ehrlicherweise verloren. Aber wenn man oft verliert und das Plüschtier in eine ungünstige Position fällt, kann man einen Mitarbeiter holen – dieser stellt das Plüschtier oft wieder zentral hin. Und wenn es gar nicht klappt, kann man den Preis auch gegen Bezahlung kaufen.
Daneben gibt es viele Rhythmusspiele, die richtig Spaß machen.
Berühmte Spielhallen wie Taito Station oder Hey Akihabara bieten sogar alte Arcade-Maschinen an – ein Muss für Retro-Fans.
Natürlich darf auch Big Apple, ein riesiges Pachinko-Center, nicht fehlen. Allerdings empfehlen wir euch, dort nicht hineinzugehen – es ist laut, verraucht und sehr speziell.
Figuren & Sammelartikel
Akihabara hat sich in den letzten Jahren auch zu einem Mekka für Otakus entwickelt – vor allem wegen der extrem starken Präsenz von Manga und Anime.
An fast jeder Ecke sieht man große Werbetafeln mit Anime-Motiven, und es gibt eine Vielzahl an Läden, die Figuren verkaufen – von ganz aktuellen Serien bis hin zu älteren und seltenen Sammlerstücken.
Zurzeit sind vor allem die Chibi-Figuren sehr beliebt. Aber nicht alles sind Anime-Figuren – es gibt auch viele Produkte aus der japanischen Popkultur, wie Ultraman, Power Ranger, Kamen Rider oder Godzilla.
Häufig sieht man auch Gundam-Figuren sowie Bausätze, mit denen man sich seine eigene Figur zusammenbauen und bemalen kann.
Ein besonderes Highlight ist der Mandarake Complex – ein mehrstöckiges Gebäude voller Figuren, Cosplay-Zubehör und Dōjinshi (selbstverlegte Werke).
Zusätzlich gibt es viele Läden für gebrauchte Sammelkarten, etwa Yu-Gi-Oh!, Magic: The Gathering oder Pokémon.
Ein weiteres Highlight: Die vielen Gachapon-Automaten (Kapselspielzeugautomaten), bei denen man für 100–300 Yen kleine Überraschungsfiguren erhält. Das größte Gachapon-Zentrum ist das Gachapon Kaikan, das mit Hunderten Automaten beeindruckt.
Cosplay & Szene
In Akihabara sieht man auch viele Cosplayer, die sich vor Ort umziehen oder durch die Straßen flanieren.
Es gibt einige Geschäfte für Cosplay-Zubehör, in denen man sich sogar direkt umziehen und ausprobieren kann, wie man im gewählten Kostüm aussieht. Ein toller Ort für Fans – und für Instagram-Fotos!
Maid Cafés & Themenrestaurants
In Akihabara gibt es viele Maid Cafés – das sind Cafés, in denen man von Frauen in French-Maid-Kostümen bedient wird.
Auf der Speisekarte stehen meist Gerichte wie Omurice (mit Reis gefülltes Omelett), japanisches Curry, Desserts und Softdrinks.
Wichtig: Bei manchen Cafés ist eine Reservierung erforderlich, besonders am Wochenende.
Neben Maid Cafés gibt es auch Themenrestaurants wie:
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das Final Fantasy Eorzea Café,
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das (ehemalige) Gundam Café,
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das AKB48 Café, das sich einer berühmten J-Pop-Idolgruppe widmet.
Street Food
Auch Street Food gibt es reichlich in Akihabara! Besonders beliebt sind:
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Takoyaki (Teigbällchen mit Tintenfisch),
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Taiyaki (waffelähnliches Gebäck in Fischform mit süßer Füllung),
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Soft-Eis in verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Instagrammable Orte
Diese Orte eignen sich besonders gut für Fotos:
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Akihabara Station – Electric Town Exit
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Akihabara UDX Building & Brücke
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Maid Cafés
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Schaufenster in Otaku-Läden
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Themencafés & Pop-up-Spots
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AKB48-Theater
Wie kommt man hin?
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JR Akihabara Station: Yamanote Line oder Chuo-Sobu Line
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Tokyo Metro Akihabara Station: Hibiya Line
Fazit
Akihabara ist ein einzigartiges Viertel, das sowohl Technikbegeisterte als auch Popkultur-Fans begeistert.
Ob man shoppen, spielen, essen, fotografieren oder einfach nur staunen möchte – Akiba bietet all das und noch mehr. Für viele ist es ein Ort voller Nostalgie und Faszination, den man bei einem Tokyo-Besuch auf keinen Fall verpassen sollte.
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