
Tokyo Blog Teil 6 – Asakusa & Ueno
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Willkommen zum sechsten Teil unserer Tokyo-Blogserie! Dieses Mal nehmen wir euch mit nach Asakusa und Ueno – zwei Stadtteile im Taitō-Bezirk, die mit kulturellen Highlights, spannenden Museen und kulinarischen Überraschungen auf euch warten. Kleiner Hinweis vorweg: Beide Viertel gehören zu den touristischen Hotspots Tokyos – aber keine Sorge, wir zeigen euch auch ruhigere Ecken und authentische Geheimtipps.
Asakusa – Tradition trifft Trubel
Asakusa ist vor allem für den Sensō-ji bekannt – Tokyos ältesten buddhistischen Tempel. Der prachtvolle Tempelkomplex wird durch das imposante Hōzōmon-Tor betreten, flankiert von zwei furchteinflößenden Wächter-Statuen. Rund um den Tempel befinden sich weitere religiöse Stätten und eine ganz besondere Atmosphäre, die euch in vergangene Zeiten entführt. Für den respektvollen Umgang mit religiösen Gepflogenheiten haben wir euch einen kurzen Leitfaden zusammengestellt.
Direkt vor dem Tempel beginnt die Nakamise-dōri, eine historische Einkaufsstraße aus dem 17. Jahrhundert. Heute säumen etwa 90 kleine Läden den Weg, in denen ihr traditionelle Souvenirs wie Fächer, Messer oder Kimonos findet – und natürlich jede Menge japanische Leckereien: Senbei (Reiskekse), Mochi, Melonpan und Ningyo-yaki – kleine, mit süßer Bohnenpaste gefüllte Kuchen, für die Asakusa besonders bekannt ist.
Tipp: Auch wenn viele Shops um 17 Uhr schließen, lohnt sich ein Besuch am Abend – die Tempelanlage ist dann stimmungsvoll beleuchtet. Besonders ruhig ist es früh morgens (ca. 6 Uhr) oder abends nach 20 Uhr.
Kulinarisches Asakusa:
Asakusa bietet kulinarisch für jeden Geschmack etwas – von Streetfood bis Fine Dining. Besonders spannend ist der „Sumo Club“: Hier könnt ihr Sumo-Ringern beim Training zusehen und gleichzeitig Chanko Nabe, das typische Eintopfgericht der Sumo-Kämpfer, probieren.
Weitere Highlights:
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Ramen, Gyūdon (Rindfleisch-Reisschale), Tendon (Tempura auf Reis)
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Okonomiyaki (japanischer Pfannkuchen), Yakiniku (Grillfleisch), Sushi (günstig bei Sushi Zanmai, edel in lokalen Sushibars)
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Yakitori (Hähnchenspieße) und Gyoza-Bars
Insider-Tipp: Achtet darauf, wo viele Einheimische essen – das ist oft ein gutes Zeichen für authentisches und leckeres Essen. Google-Bewertungen können gerade in Touri-Gegenden täuschen.
Anfahrt: Asakusa erreicht ihr über die Tokyo Metro (Asakusa Station) oder den Tsukuba Express (Asakusa TX Station).
Ueno – Kultur, Geschichte und urbanes Leben im Park
Ueno liegt ebenfalls im Bezirk Taitō und gehört zu den vielseitigsten Vierteln Tokyos. Während Asakusa eher für seine religiöse Tradition bekannt ist, steht Ueno für Kunst, Kultur, Natur – und echtes Alltagsleben. Der weitläufige Ueno-Park bildet das Herzstück des Viertels und ist das ganze Jahr über belebt, besonders im Frühling zur Kirschblüte. Neben Museen und dem Zoo bietet der Park auch zahlreiche Spazierwege, Teiche, Schrein- und Tempelanlagen und sogar eine Freiluftbühne.
Museen & Geschichte in Ueno
Ueno ist ein Paradies für Kulturbegeisterte – hier reiht sich ein bedeutendes Museum an das nächste:
Tokyo Nationalmuseum
Das älteste und größte Museum Japans zeigt beeindruckende Sammlungen zur japanischen Geschichte:
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Honkan (Hauptgebäude): Von der Jōmon-Zeit über die Samurai-Ära bis zur Meiji-Zeit – hier findet ihr Schwerter, Rüstungen, Masken, Keramik, Lackarbeiten, Malereien und Statuen.
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Heiseikan: Ort für wechselnde Sonderausstellungen, oft zu archäologischen oder historischen Themen.
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Tōyōkan: Kunst aus Asien – auf sechs Etagen entdeckt ihr Artefakte aus China, Korea, Indien, Ägypten und Persien, darunter buddhistische Statuen, Möbel, Wandmalereien und Skulpturen.
Der Museumsgarten lädt zum Verweilen ein, besonders schön im Frühling und Herbst.
Nationales Wissenschaftsmuseum
Ein echter Klassiker – und nicht nur für Kinder spannend:
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Draußen begrüßt euch eine riesige Walfigur, drinnen warten zwei große Gebäudeflügel.
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Interaktive Stationen zu Elektrizität, Magnetismus, Physik und Biologie
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Eine eindrucksvolle Ausstellung zur japanischen Tier- und Pflanzenwelt
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Dinosaurierknochen, Fossilien und prähistorische Funde
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Alte Technologien wie Kompasse, astronomische Geräte und Seismographen
- Weltraum-Abteilung mit Satelliten, Raumkapseln
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360°-Kino
Früher sah man hier viele japanische Schulkinder mit Hausaufgaben-Zetteln – heute kommen Familien, Schulklassen und Touristen gleichermaßen.
Weitere Museen im Überblick:
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Nationalmuseum für westliche Kunst – Werke von Rodin, Monet, van Gogh & Co.
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Tokyo Metropolitan Art Museum – wechselnde Kunstausstellungen auf höchstem Niveau
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Ueno Royal Museum – mit Themenausstellungen aus verschiedenen Bereichen
Ueno Zoo – Tiere mitten in der Stadt
Der Ueno-Dōbutsuen ist der älteste Zoo Japans (seit 1882) und zieht jährlich Millionen Besucher an:
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Große Gehege mit heimischen Tieren, Vögeln und Reptilien
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Exotische Tiere wie Elefanten, Giraffen, Tiger, Eisbären und natürlich die berühmten Pandas
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Besonders beliebt bei Familien – aber auch ein netter Spaziergang für Erwachsene, wenn man sich etwas Ruhe vom Stadttrubel wünscht
Ueno Tōshō-gū Schrein
Versteckt im Park liegt dieser wunderschön verzierte Shinto-Schrein – ein echtes Juwel. Er wurde Tokugawa Ieyasu gewidmet, dem ersten Shōgun der Edo-Zeit, und ist von Hunderten bronzener Laternen gesäumt. Perfekt für einen kurzen Moment der Stille – und ein tolles Fotomotiv.
Essen & Izakayas in Ueno
Ueno hat sich auch als Foodspot etabliert – insbesondere durch seine Nähe zu Geschäftsvierteln ist das Viertel für Izakayas und kleine Spezialitätenläden bekannt. Vor allem am Nachmittag und Abend herrscht hier reger Betrieb.
Rund um die Ameya-Yokocho-Straße (kurz „Ameyoko“) findet ihr:
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Straßenstände mit Takoyaki, Yakitori, Karaage (frittiertes Hähnchen)
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Kleine Läden mit frischem Sushi oder Bento zum Mitnehmen
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Garküchen mit chinesischen, vietnamesischen oder koreanischen Einflüssen
Unsere Empfehlungen:
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Yakitori bei „大衆酒場 江戸一“ (Taishū Sakaba Edoichi) – herzhaft, frisch vom Holzkohlegrill, echtes Izakaya-Feeling
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Sushi bei „Yoshizushi Ueno“ – Top-Qualität zu überraschend fairem Preis
Tipp: Geht unbedingt in die Nebenstraßen – dort verbergen sich viele familiengeführte Restaurants, die oft viel authentischer und preiswerter sind als die Läden an den Hauptstraßen.
Verkehrsanbindung: Schnell & einfach erreichbar
Ueno ist ein Verkehrsknotenpunkt:
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Der JR Ueno-Bahnhof verbindet euch mit dem Stadtzentrum, vielen Regionalstrecken und sogar mit dem Shinkansen, der euch direkt in den Norden Japans (Tōhoku-Region) bringt
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Der Keisei-Ueno-Bahnhof ist eure direkte Verbindung zum Narita Airport – ideal für die An- oder Abreise
Ueno ist viel mehr als nur „der Zoo und ein paar Museen“ – es ist ein Ort, an dem Tradition, Bildung, Alltag und Erholung aufeinandertreffen. Perfekt, um einen vollen Tag zu verbringen – oder sogar zwei.
Wir hoffen, euch haben unsere Eindrücke gefallen! Wenn ihr eigene Erlebnisse oder Geheimtipps zu Asakusa oder Ueno habt, schreibt sie gern in die Kommentare – oder meldet euch direkt bei uns.
Bis zum nächsten Teil unserer Tokyo-Serie!