Japanischer Grüntee verstehen: Gyokuro, Sencha & Co. einfach erklärt

Japanischer Grüntee verstehen: Gyokuro, Sencha & Co. einfach erklärt

Japanischer Grüntee ist weit mehr als nur ein Getränk – er ist ein Teil der Kultur, ein Handwerk und ein Genussmoment. Doch bei der Vielzahl an Sorten kann man schnell den Überblick verlieren: Was unterscheidet Sencha von Gyokuro? Welcher Tee passt zu meinem Alltag? Und wie bereitet man ihn richtig zu?

In diesem Beitrag stellen wir dir fünf beliebte Sorten japanischen Grüntees vor, erklären ihre Besonderheiten und geben dir praktische Tipps, wie du das Beste aus jeder Tasse herausholst.

 

Gyokuro (玉露) – Der edle Schattentee

Gyokuro gehört zu den edelsten Grüntees Japans. Seine Teeblätter werden vor der Ernte etwa 15 Tage lang im Schatten gezogen – traditionell unter Schilfmatten und Stroh, heute oft auch mit modernen Materialien. Durch diesen Prozess nehmen die Blätter besonders viele Vitamine aus den Wurzeln auf und entwickeln einen hohen Gehalt an Aminosäuren. Das Ergebnis: ein süßer, intensiver Geschmack mit einem milden Aroma.

Tipp: Gyokuro wird am besten langsam in kleinen Schlucken genossen – so entfalten sich seine süßlichen Noten voll auf der Zunge.

 

Sencha (煎茶) – Der Klassiker unter den Grüntees

Sencha ist der beliebteste Grüntee in Japan – rund 80 % der Produktion entfallen auf diese Sorte. Die Blätter wachsen in der Sonne, was zu einem höheren Anteil an Koffein, Tannin und Vitamin C führt. Der Herstellungsprozess ist aufwändig: Die Blätter werden gedämpft, gerollt und getrocknet. Hochwertiger Sencha ist kräftig grün, dünn und nadelförmig.

Geschmack: Sencha schmeckt leicht, frisch und ausgewogen – mit einem angenehmen Wechselspiel aus Süße und Bitterkeit.

Fukamushi Sencha (深蒸し煎茶) – Der tiefgedämpfte Allrounder

„Fukamushi“ bedeutet „tief gedämpft“ – diese Sencha-Variante wird doppelt bis dreifach so lange gedämpft wie herkömmlicher Sencha. Dadurch zerfallen die Blätter in kleinere Stücke, was eine kürzere Ziehzeit ermöglicht. Das Aroma ist mild, der Geschmack süß und vollmundig.

Tipp: Durch die feine Blattstruktur eignet sich Fukamushi Sencha perfekt für Vieltrinker, die nicht lange auf ihre Tasse warten möchten.

 

Konacha (粉茶) – Der Sushi-Begleiter

Konacha, auch „Pulvertee“ genannt, besteht aus kleinen Blattstücken, die bei der Herstellung anderer Tees übrig bleiben – meist die aromatischsten Bestandteile! Er ist günstig, kräftig im Geschmack und wird traditionell in Sushi-Restaurants serviert.

Zubereitung: Am besten direkt nach dem Aufkochen des Wassers aufgießen und zügig trinken – so bleibt das Aroma erhalten.

 

Karigane (雁がね) – Der Tee aus Stängeln

Karigane wird aus den Stängeln und Blattadern von Gyokuro oder Sencha gewonnen. Der Name bedeutet „Wildgans“ – inspiriert vom Bild der Gänse, die sich auf Zweigen niederlassen. Geschmacklich ist Karigane leichter und frischer als Blatttee, verliert jedoch beim zweiten Aufguss schnell an Aroma.

Ideal für: Teetrinker, die einen milden und bekömmlichen Tee suchen.

 

Die Kunst der richtigen Zubereitung

Ein hochwertiger Tee verdient eine sorgfältige Zubereitung. Hier ein paar goldene Regeln:

Die richtige Temperatur

  • Sencha & Fukamushi Sencha: ca. 80 °C
  • Gyokuro: ca. 50–60 °C

Dosierung & Ziehzeit

  • Menge: ca. 10 g (2 gehäufte TL) auf 160 ml Wasser
  • Ziehzeit:
    – 1 Minute für Sencha und Fukamushi Sencha
    – 3 Minuten für Gyokuro

Weitere Tipps

  • Wasser nach dem Aufkochen auf die passende Temperatur abkühlen lassen
  • Tee niemals mit frischen Blättern mischen
  • Kanne nach dem Aufguss vollständig entleeren
  • Zweiten Aufguss sofort nach dem ersten zubereiten
  • Tee immer luftdicht und kühl lagern – und geöffnete Packungen zügig aufbrauchen

Fazit

Japanischer Grüntee ist vielfältig und faszinierend. Ob du die Süße des Gyokuro, die Frische des Sencha oder die Tiefe des Fukamushi schätzt – mit der richtigen Zubereitung holst du das Beste aus jeder Sorte heraus. Und vielleicht wird ja eine dieser Teesorten zu deinem neuen Alltagsbegleiter!

 

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